Bürgerpark-Gestaltung soll angepackt werden

Bürgerpark-Gestaltung soll angepackt werden

Bürgergemeinschaft Stadtmitte ruft alte Forderung bei der Stadt in Erinnerung / Museumschef Gall informiert über Ritterhaus.

Museumschef Wolfgang Gall und Simone Golling Imlau – Foto©Barbara Puppe

Auf ein erfolgreiches Jahr konnte die Bürgergemeinschaft Stadtmitte bei ihrer Mitgliederversammlung zurückblicken. Mit aktuell 217 Mitgliedern will der Verein Wünsche, Bedürfnisse und Probleme der Bürger der Innenstadt aufgreifen, Feste, Ausflüge, Bürgerinformationen, Kontakte und Gespräche bringen die Bürger zusammen.

Ein kurzer Rückblick erinnerte an die Aktivitäten des vergangenen Jahres: Neben den Festlichkeiten zum 30. Jubiläum der Bürgergemeinschaft im Mai war ein weiterer Programmhöhepunkt der Besuch des Technischen Zukunftsmuseums Temopolis in Ohlsbach im September, im Dezember gab es bei der Weihnachtsfeier erstmals Stadtspeckgrillen.

Auf drei diesjährige bereits feststehende Termine wies die stellvertretende Vorsitzende Simone Golling-Imlau hin: Zum einen das Bürgerparkfest am 11. Mai, dann die Herbstaktion am 21. September mit den Besuch eines Falkners in Durbach. Am 8. Dezember findet die zweite Auflage der Weihnachtsfeier mit Stadtspeckgrillen statt. Dem Kassenbericht von Schatzmeisterin Anita Rost zufolge steht der Verein gut da.

Kritik wurde in der Versammlung an der mangelnden Gestaltung des Bürgerparks geübt. Die angeblich veralteten Blumenbeete seien inzwischen abgeräumt, und ein Tulpenbaum hinter dem Stadtteilzentrum Innenstadt kürzlich gefällt worden. “Wir finden es auch schade”, erklärte Golling-Imlau, man wolle sich in Sachen Parkgestaltung bei der Stadt in Erinnerung bringen. Allerdings seien schon viele Anregungen, Planungen und Ausarbeitungen der Bürgergemeinschaft ins Leere gelaufen, weil erst das Hallenbad fertiggestellt und der Grüngürtel gestaltet werden sollen, bevor der Bürgerpark dran sei. “Wir warten nur, dass wir dürfen”, so der Vorstand. Voraussetzung sei die Genehmigung der Stadt. Für die künftige Gestaltung des Parks wolle man keine Planer von außen, sondern die Einbeziehung der Bürger.

Nach dem offiziellen Teil lud Museumsleiter Wolfgang Gall zu einem visuellen Rundgang durch das Museum im Ritterhaus ein. Wie er ausführte, wurde das Offenburger Museum bereits 1900 gegründet. Seinen Namen verdankt das Gebäude der Ortenauer Reichsritterschaft, die 1803 bis 1806 hier ihren Sitz hatte. Nach der badischen Revolution von 1848/49 war es Kaserne für die preußische Besatzungsarmee, ab 1864 beherbergte es verschiedene Gerichte. Heute betritt der Besucher das neugestaltete Museum über den Vorgarten und Eingang vom Gerichtsparkplatz aus. Museumscafé und das weitläufige Foyer mit Museumsshop laden zum Entspannen ein. Das Museum hat sich Themenvielfalt und Familienfreundlichkeit auf die Fahne geschrieben. Viele Führungen, Kinderkurse, Kooperationen mit Schulen, sowie ein Ganztagsschulprojekt finden statt.

Auf drei Etagen gibt es Spannendes zu entdecken. Etwa 1000 Jahre Stadtgeschichte präsentiert die neue stadtgeschichtliche Dauerausstellung unter dem Titel “Offenburg in der Welt – Eine Stadt zwischen 800 und 1800”. Die Stadtgeschichte “Zwischen Revolution und Wirtschaftswunder – Offenburg von 1840 bis 1970” zeigt den politischen und wirtschaftlichen Weg der Stadt in die Moderne mit Schätzen aus den Depots. Zahlreiche Medienstationen laden zum Mitmachen ein. Zwei neue Ausstellungen gibt es im Obergeschoss: Ein Erlebnisraum für kleine und große Besucher ist “Wald, Land, Fluss”, die Präsentation zur Naturkunde mit einem großen Bestand an naturkundlichen Objekten, sowie die geologische Abteilung “Reise in die Erdgeschichte” ,die zum Forschen und Entdecken einlädt. Mit einer Zeitmaschine reist man in vergangene Erdzeitalter. Im begehbaren Bergwerkstollen geht es um den Abbau von Bodenschätzen. “Ein Fenster zur Welt” zeigt die Geschichte der deutschen Kolonien in Afrika, China und der Südsee detailreich und beleuchtet sie kritisch.

Berühmtestes Exponat im Museum ist die Globussegmentkarte von Martin Waldseemüller von 1507, es gibt nur vier Exemplare weltweit. Die Offenburger Karte ist die einzige, die, dreifach alarmgesichert, öffentlich gezeigt wird – wieder vom 19. Mai bis 13. Oktober.
Ab sofort liegt das neue Halbjahresprogramm mit rund 60 Veranstaltungen im Museum im Ritterhaus und im Bürgerbüro aus. Einzusehen auch unter http://www.museum-offenburg.de

Bild: ©Barbara Puppe, Autor: ©Barbara Puppe, Artikel: Badische Zeitung
Artikel Badische Zeitung: www.badische-zeitung.de