Offenburger lieben das „Heinerle“

„Heinerle“ erobert die Herzen im Sturm. In Rekordzeit kamen die nötigen Spenden zusammen. Jetzt kann der Musikus originalgetreu wiederhergestellt werden und in den Rosengarten zurückkehren.

„Ich hätte das nie gedacht!“, sagt Gärtnermeister Thomas Bauknecht überglücklich. Gemeinsam mit seinem Mitstreiter von den Rosenfreunden Hans-Martin Einstein und Anita Rost von der Bürgergemeinschaft Stadtmitte hatte er am 19. Mai im OFFENBURGER TAGEBLATT eine Spendenaktion gestartet. Knapp anderthalb Wochen später kann er vermelden: „Das Spendenziel ist schon erreicht.“

Es sind sogar weit mehr als die benötigten 5000 Euro eingegangen. „Wir waren alle überrascht und erfreut, dass die Aktion so eine große Spendenfreude auslöst“, erzählt Bauknecht. Dass die Summe so schnell zusammengekommen ist, sei auch einigen Großspendern zu verdanken. „Unvorstellbar! Eine Frau hat alleine 1000 Euro gegeben und mehrere haben 500 Euro gespendet“, schwärmt Bauknecht.

Damit ist nun klar, dass das „Heinerle“ wieder in den Rosengarten zurückkehren wird. Der Musikus mit der Ziehharmonika stand hier schon einmal, ehe er mit dem Rückbau des dazugehörigen Brunnens im Osten der Parkanlage an der Grabenallee verschwunden ist. Über die beliebte OTSerie „Anno dazumal“ wurde das „Heinerle“ wieder aus der Versenkung geholt. Nachdem wir ein Bild von dem putzigen Knaben veröffentlicht hatten, kannte die Begeisterung keine Grenzen mehr, und die Idee, dass die Figur originalgetreu nachgebildet und wieder aufgestellt werden soll, war geboren.

Das „Papp-Heinerle“ grüßt schon: Wo die Original-Skulptur stehen soll, wollen Thomas Bauknecht, Hans-Martin Einstein und Anita Rost (von links) die Bürger entscheiden lassen. Sie können zwischen den Standorten am Eingang zum Rosengarten (links) und zentral in der Anlage am Brunnen (Mitte) wählen und dann ihren Stimmzettel in die Wahl-Box werfen. (Fotos: Ulrich Marx)

Termin beim SteinmetzNun sind die 5000 Euro und sogar noch einiges mehr auf dem Spendenkonto der Bürgergemeinschaft Stadtmitte eingegangen, sodass das Projekt starten kann. Bauknecht, Einstein und Rost haben bereits nächsten Dienstag einen Termin beim Oberkircher Steinmetz Michael Huber, um die Details zu besprechen und offiziell den Auftrag für die Arbeiten zu erteilen. Anhand von Fotos wird der Steinmetz eine Negativform anfertigen, in die Betonguss gefüllt wird, ehe schließlich das neue „Heinerle“ zum Vorschein kommen wird. Es soll wie das Original 105 x 52 Zentimeter messen.

Bürgervotum über PlatzDie Arbeiten sind sehr detailreich und aufwendig, sodass frühestens im September mit der Fertigstellung zu rechnen ist. Dann soll das neue Schmuckstück mit einem „Festle“ eingeweiht werden, wünscht sich Anita Rost. Wo das „Heinerle“ seinen Platz finden wird, dürfen die Bürger entscheiden. Zur Wahl stehen zwei Standorte, einer am westlichen Eingang des Rosengartens und einer zentral beim Brunnen. Die drei Initiatoren haben gestern zwei „Papp-Heinerle“ aufgestellt, damit sich die Bürger vor Ort ein Bild machen und abstimmen können. Hierzu muss man nur einen vorbereiteten Stimmzettel in die Wahl-Box werfen. Die Aktion läuft bis Montag, 7. Juni. Dann werden die Rosenfreunde das Ergebnis bekanntgeben.Für das Geld, das über die Spendensumme hinaus eingegangen ist, hat sich bereits eine erste Verwendung gefunden: Bauknecht, Einstein und Rost wollen eine schöne Tafel aufstellen, auf der die Geschichte des „Heinerles“, des Rosengartens und der Rosenfreunde erläutert wird.

Text: Christian Wagner
Foto: Fotos: Ulrich Marx

Quelle Offenblatt: https://www.offenburg.de

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