Hurra, das „Heinerle“ ist wieder da!
Die Enthüllung der neuen „Heinerle“-Figur am Sonntag im Rosengarten war mit etwa 200 Gästen bestens besucht. Viele hatten Erinnerungsfotos vom Denkmal aus ihrer Kinderzeit mitgebracht.
Ein großer Publikumskreis verfolgte am Sonntag die Enthüllung der neuen „Heinerle“-Skulptur im Rosengarten. Der Wunsch, eine Erinnerung an das historische Offenburg im öffentlichen Raum zu haben, war bei vielen Besuchern hörbar. „Irgendwann war der kleine Musikus verschwunden, aber nicht aus den Köpfen und Herzen der Menschen“, formulierte es Axel Müller von den Technischen Betrieben Offenburg treffend.
Auch durch die Serie „Anno dazumal“ unserer Zeitung sei die Erinnerung an die niedliche Stein-Figur wieder aufgeblüht. Als das Trio Anita Rost, Martin Einstein und Thomas Bauknecht von der Bürgergemeinschaft Stadtmitte und den Offenburger Rosenfreunden zu einer Spendenaktion für ein neues „Heinerle“ aufriefen, war die erforderliche Summe von 5000 Euro in nur zehn Tagen beisammen. „Dieses Projekt gibt das bürgerschaftliche Engagement in unserer Stadt wieder“, würdigte Bauknecht bei dem kleinen Festakt.
Ein Extradank ging an Thomas Simon, Mitglied der Offenburger Ranzengarde, für die Investitionen in Denkmal-Sockel und Eisenumrahmung. Ebenso dankte das „Heinerle-Trio“ Hermann Kälble vom Familienzentrum Innenstadt für die Unterstützung der Aktion.
Am Sonntagvormittag hatten viele Zuschauer historische Fotos mitgebracht, mitsamt Erinnerungen an Kindheit oder Jugend. Heinz Schütz aus Offenburg hatte Schwarz-Weiß-Bilder dabei, die ihn als Sieben- und 22-Jährigen vor dem „Heinerle“ zeigen. Drei Kinder vom Familienzentrum Innenstadt zogen dann das Tuch von der Statue weg, und dann war der strahlend weiße kleine Junge mitsamt Bandoneon zu bewundern.
„Ja, das ist ein Bandoneon“, bestätigte Michael Huber (71), Steinbildhauer-Meister und Erbauer der Figur, nicht zu verwechseln mit einem Akkordeon. Gleichzeitig würde auch das neue Heinerle eine Melodie pfeifen, meinte er. Dass es auf dem Hütle einen Gamsbart tragen müsse, habe ihn allerdings etwas gestört. Aber so sei die historische Vorlage eben gewesen.
„Heinerle“-Film in Arbeit
Die Bürgergemeinschaft Stadtmitte hatte für eine freundliche Umrahmung der Zeremonie gesorgt. Es gab stimmungsvolle Unterhaltung durch das Offenburger Akkordeon-Orchester sowie Sekt, Saft und Brezeln für alle. Vor der Enthüllung der kleinen Statue hatte Thomas Bauknecht auch ausdrücklich den ehrenamtlichen „Rosengarten-Freunden“ gedankt. Sie seien seit über acht Jahren eine enorme Unterstützung bei der Pflege der gesamten Anlage unterhalb des Grimmelshausen-Gymnasiums.
Im Übrigen, und das wurde bei der Feier erwähnt, hat das „Heinerle“ wohl Geschwister. Eines davon in Klingenthal in Sachsen. Klaus Klinkner hat die gesamte Story in Offenburg in Film und Ton festgehalten. „Wenn der Film gut wird, kriegen wir die Reithalle“, habe ihm der Oberbürgermeister versprochen. Zum Abschluss bekamen die Zuschauerinnen eine weiße Rose geschenkt.
Für ausreichend Gesprächsstoff war gesorgt, denn die Geschichte rund um das Offenburger Kindle habe weit mehr Resonanz gezeigt, als jemals von den drei Machern Rost, Einstein und Bauknecht erwartet worden wäre. Und im Übrigen auch nicht von den OT-Redakteuren, die im Rahmen der beliebten Serie „Anno dazumal“ historische Aufnahmen von Alt-Offenburg präsentieren.
Artikel: URSULA GROSS
Foto: Ulrich Marx
Quelle Offenburger Tageblatt:
OT - Hurra, das „Heinerle“ ist wieder da! (Download als PDF 986 KB)