Tulpeninseln im Rosenmeer

Finanzspritze. Die Bürgerstiftung St. Andreas macht’s möglich: Dank einer Finanzspritze von 1900 Euro konnten die Freund*innen des Rosengartens im vergangenen Herbst 5500 Blumenzwiebeln und Geräte kaufen – und haben damit das Areal an der Stadtmauer unterhalb des Grimmelshausen-Gymnasiums schon im Februar zum Blühen gebracht. „Wir wollten für biologische Vielfalt sorgen“, erklärte Gärtnermeister Thomas Bauknecht. Dem Experten zur Seite stehen bis zu 18 Hobbygärtner*innen. Die Gruppe ist ehrenamtlich engagiert. „Es geht uns darum, Bürgersinn zu unterstützen“, erklärte der Geschäftsführer der Bürgerstiftung, Bernhard Schneider.

(von links): Gisela Rubi, Katrin Füßler, Thomas Bauknecht, Bernhard Schneider, Heinrich Vogel und Sabine Beers. (Foto: Siefke)

Quelle Offenblatt: https://www.offenburg.de

Hingucker für Mensch und Biene

Das ganze Frühjahr über soll es blühen, darum haben die Rosenfreunde Offenburg vergangenen Herbst 5500 Blumenzwiebeln vergraben. Möglich war das dank einer Spende der Bürgerstiftung St. Andreas.

5500 Blumenzwiebeln hatten die Offenburger Rosengartenfreunde vergangenen Herbst im Rosengarten gesteckt. Das Ziel war, von Februar bis Mai für eine durchgängige, möglichst vielfältige und farbenfrohe Blüte zu sorgen, von der auch die Insekten etwas haben. Bis dann die Rosen spätestens Anfang Mai beginnen zu blühen, ist so für bunte Hingucker gesorgt. Das erklärte Thomas Bauknecht, Chefgärtner der ehrenamtlichen Rosengartenfreunde, bei einem Vor-Ort-Termin.

Bei einem Vor-Ort-Termin im Rosengarten anlässlich einer Spende der Bürgerstiftung St. Andreas waren dabei (von links): Gisela Rubi, Katrin Füßler, Sabine Beers, Thomas Bauknecht, Bernhard Schneider und Heinrich Vogel. Foto: Sandra Biegert

1500 Tulpenzwiebeln – insgesamt 16 verschiedene Sorten von der Wildtulpe bis zur botanischen Tulpe – 1400 Krokusse, 1000 Blausterne, 500 Narzissen und andere Sorten wie die Schachbrettblume, die Prärielilie und Allium (Zierlauch) wurden laut Bauknecht bei einem Arbeitseinsatz von 18 ehrenamtlichen Helfern vergraben.

Ermöglicht wurde der Blütentraum entlang der Grabenallee unterhalb des Grimmelshausen-Gymnasiums auch von der Bürgerstiftung St. Andreas, die die Rosengärtner mit 1900 Euro förderte. „Als Thomas Bauknecht letztes Jahr mit dem Frühblüher-Projekt zu uns kam, mussten wir nicht lange überlegen“, sagte Geschäftsführer Bernhard Schneider. „Da passte alles. Es ist ein tolles Projekt von den Menschen dieser Stadt für die Menschen dieser Stadt.“ Von dem gespendeten Geld haben die Rosengärtner nicht nur die zahlreichen Blumenzwiebeln angeschafft, sondern auch neue Arbeitsgeräte finanziert.

Bauknecht richtete seinen Dank auch an die Technischen Betriebe Offenburg, die die Rabatte mit einem speziellen, lockeren Substrat aufgefüllt haben, damit sich die Blumenzwiebeln richtig wohlfühlen. Staunässe mögen die nämlich gar nicht. „Wir haben keine hochgezüchteten Sorten verwendet. Das Ziel ist, dass der Bereich verwildert und so jedes Jahr noch schöner wird“, erklärte der Chefgärtner.

Die Offenburger Rosenfreunde treffen sich in der Regel freitags zum gemeinsamen Gärtnern, rund 15 ehrenamtliche Helfer seien meist dabei.

Heinerle goes Hollywood

Eine besondere Ankündigung ließ sich Bauknecht am Ende nicht nehmen: Dem wenige Meter weiter neu aufgestellten „Heinerle“ wurde ein eigener Film gewidmet. Am Freitag, 13. Mai, findet anlässlich der Heimattage die Premiere des Dokumentarfilms von Klaus Klinkner „Die Rückkehr des Heinerle in den Rosengarten“ statt. Gezeigt wird der Streifen bei freiem Eintritt auf der SWR-Bühne auf dem Marktplatz unter Mitwirkung des ersten Offenburger Akkordeonorchesters 1937. Die Veranstaltung der Stadt Offenburg findet in Kooperation mit den Rosengartenfreunden und der Bürgergemeinschaft Offenburg Stadtmitte statt.

Text: Sandra Biegert
Foto: Sandra Biegert

Quelle Offenburger Tageblatt: https://www.offenburger-tageblatt.de/

OT - Hingucker für Mensch und Biene (Download als PDF-Dokument 1157 KB)

Finanzspritze der Bürgerstiftung St. Andreas

Tulpeninseln im Rosenmeer

Die Bürgerstiftung St. Andreas macht’s möglich: Dank einer Finanzspritze von 1.900 Euro konnten die Freundinnen und Freunde des Rosengartens im vergangenen Herbst 5.500 Blumenzwiebeln und Geräte kaufen – und haben damit das Areal an der Stadtmauer unterhalb des Grimmelshausen-Gymnasiums schon im Februar zum Blühen gebracht, teilt die Stadt Offenburg mit.

Gisela Rubi (v. l.), Katrin Füßler, Thomas Bauknecht, Bernhard Schneider, Heinrich Vogel und Sabine Beers im Rosengarten (Foto: Stadt Offenburg – hochgeladen von Christina Großheim)

„Wir sind sehr zufrieden mit der Premiere heute. Viele sind ja derzeit in Urlaub oder arbeiten noch. Aber die, die gekommen sind, bilden sämtliche Generationen ab von jungen Familien bis zu Ehepaaren im Seniorenalter“, erklärt Kälble. Auch Anita Rost von der Bürgergemeinschaft Innenstadt ist zufrieden und hat mit einigen der Feierabendhockgäste schon erste Kontakte geknüpft.

Bis die ersten Rosenknospen aufgehen, sorgen 1.500 Tulpen, 1.000 Blausterne, 1.400 Krokusse, 500 Narzissen für Farbtupfer und attraktive Hingucker – hinzu kommen Schachbrettblumen, Zierlauch und Prärielilien. „Wir wollten für biologische Vielfalt sorgen und uns nicht ausschließlich auf Rosen konzentrieren“, erklärte Gärtnermeister Thomas Bauknecht, der das Projekt angestoßen hat. Dem Experten zur Seite stehen bis zu 18 Hobbygärtner, denen die Hege und Pflege des Rosengartens ein Herzensanliegen ist. Die gesamte Gruppe ist ehrenamtlich engagiert – ein Grund für die Bürgerstiftung, das Projekt zu finanzieren. „Es geht uns darum, Bürgersinn zu unterstützen“, erklärte Geschäftsführer Bernhard Schneider. Das Motto der Stiftung „Für die Menschen, für die Stadt“ werde hier auf wunderschöne Weise umgesetzt.

Quelle Guller:

Guller - Finanzspritze der Bürgerstiftung St. Andreas (Download als PDF-Dokument 303 KB)

Hurra, das „Heinerle“ ist wieder da!

Die Enthüllung der neuen „Heinerle“-Figur am Sonntag im Rosengarten war mit etwa 200 Gästen bestens besucht. Viele hatten Erinnerungsfotos vom Denkmal aus ihrer Kinderzeit mitgebracht.

Ein großer Publikumskreis verfolgte am Sonntag die Enthüllung der neuen „Heinerle“-Skulptur im Rosengarten. Der Wunsch, eine Erinnerung an das historische Offenburg im öffentlichen Raum zu haben, war bei vielen Besuchern hörbar. „Irgendwann war der kleine Musikus verschwunden, aber nicht aus den Köpfen und Herzen der Menschen“, formulierte es Axel Müller von den Technischen Betrieben Offenburg treffend.

Heinz Schütz hatte Fotos dabei, die ihn sieben- und 22-jährig mit dem Original-Heinerle zeigen. (Foto: Ulrich Marx)

Auch durch die Serie „Anno dazumal“ unserer Zeitung sei die Erinnerung an die niedliche Stein-Figur wieder aufgeblüht. Als das Trio Anita Rost, Martin Einstein und Thomas Bauknecht von der Bürgergemeinschaft Stadtmitte und den Offenburger Rosenfreunden zu einer Spendenaktion für ein neues „Heinerle“ aufriefen, war die erforderliche Summe von 5000 Euro in nur zehn Tagen beisammen. „Dieses Projekt gibt das bürgerschaftliche Engagement in unserer Stadt wieder“, würdigte Bauknecht bei dem kleinen Festakt.

Ein Extradank ging an Thomas Simon, Mitglied der Offenburger Ranzengarde, für die Investitionen in Denkmal-Sockel und Eisenumrahmung. Ebenso dankte das „Heinerle-Trio“ Hermann Kälble vom Familienzentrum Innenstadt für die Unterstützung der Aktion.

Eine große Fangemeinde war zu Ehren des Musikus erschienen. Alle freuten sich über den neuen Blickfang im Rosengarten. (Foto: Ulrich Marx)

Am Sonntagvormittag hatten viele Zuschauer historische Fotos mitgebracht, mitsamt Erinnerungen an Kindheit oder Jugend. Heinz Schütz aus Offenburg hatte Schwarz-Weiß-Bilder dabei, die ihn als Sieben- und 22-Jährigen vor dem „Heinerle“ zeigen. Drei Kinder vom Familienzentrum Innenstadt zogen dann das Tuch von der Statue weg, und dann war der strahlend weiße kleine Junge mitsamt Bandoneon zu bewundern.

Kinder vom Familienzentrum enthüllten das „Heinerle“. Rechts Ingo Fritz von der Bürgergemeinschaft Stadtmitte. (Foto: Ulrich Marx)

„Ja, das ist ein Bandoneon“, bestätigte Michael Huber (71), Steinbildhauer-Meister und Erbauer der Figur, nicht zu verwechseln mit einem Akkordeon. Gleichzeitig würde auch das neue Heinerle eine Melodie pfeifen, meinte er. Dass es auf dem Hütle einen Gamsbart tragen müsse, habe ihn allerdings etwas gestört. Aber so sei die historische Vorlage eben gewesen.

Steinbildhauer-Meister Michael Huber erklärte den „Heinerle“-Fans, wie die neue Figur entstanden ist. (Foto: Ulrich Marx)

„Heinerle“-Film in Arbeit

Die Bürgergemeinschaft Stadtmitte hatte für eine freundliche Umrahmung der Zeremonie gesorgt. Es gab stimmungsvolle Unterhaltung durch das Offenburger Akkordeon-Orchester sowie Sekt, Saft und Brezeln für alle. Vor der Enthüllung der kleinen Statue hatte Thomas Bauknecht auch ausdrücklich den ehrenamtlichen „Rosengarten-Freunden“ gedankt. Sie seien seit über acht Jahren eine enorme Unterstützung bei der Pflege der gesamten Anlage unterhalb des Grimmelshausen-Gymnasiums.

Im Übrigen, und das wurde bei der Feier erwähnt, hat das „Heinerle“ wohl Geschwister. Eines davon in Klingenthal in Sachsen. Klaus Klinkner hat die gesamte Story in Offenburg in Film und Ton festgehalten. „Wenn der Film gut wird, kriegen wir die Reithalle“, habe ihm der Oberbürgermeister versprochen. Zum Abschluss bekamen die Zuschauerinnen eine weiße Rose geschenkt.

Für ausreichend Gesprächsstoff war gesorgt, denn die Geschichte rund um das Offenburger Kindle habe weit mehr Resonanz gezeigt, als jemals von den drei Machern Rost, Einstein und Bauknecht erwartet worden wäre. Und im Übrigen auch nicht von den OT-Redakteuren, die im Rahmen der beliebten Serie „Anno dazumal“ historische Aufnahmen von Alt-Offenburg präsentieren.

Artikel: URSULA GROSS
Foto: Ulrich Marx
Quelle Offenburger Tageblatt:

OT - Hurra, das „Heinerle“ ist wieder da! (Download als PDF 986 KB)

Das “Heinerle” ist zurück als weiße Betonguss-Kopie

Von Winfried Köninger (Di, 02. November 2021)

Zahlreiche Spenderinnen und Spender haben den Ersatz für die bis heute auf ungeklärte Weise verschwundene Figur ermöglicht.

Bildhauer Michael Huber und sein Werk im Rosengarten Foto: Winfried Köninger

Als “Heinerle” kennt man den nackten Knaben mit der Quetschkommode, der Jahrzehnte lang in Offenburgs Rosengarten in der Grabenallee aufgestellt war. Manche nannten ihn auch “Peterle” oder ganz einfach “Zwerg”. Bei Arbeiten am Brunnen verschwand er auf bis heute ungeklärte Weise. Nicht aber aus den Köpfen der Offenburger Rosenfreunde. Dass nun eine Kopie am Sonntag aufgestellt werden konnte, verdankt Offenburg der Bürgergemeinschaft Stadtmitte mit Schatzmeisterin Anita Rost und den beiden Gärtnermeistern Thomas Bauknecht und Hans- Martin Einstein.

Die Initiatoren haben eine Spendenaktion gestartet. 5 000 Euro waren im Nu beisammen. Genug, um den Oberkircher Bildhauer Michael Huber zu beauftragen, aus Bildmotiven den “Kerl” wieder in Form zu bringen. Nun hat er seinen Platz am westlichen Eingang des Rosengartens, deren Standort aus einer Umfrage unter 313 Rosenfreunden die Mehrheit fand.

Für die Enthüllung hat die Bürgergemeinschaft unter ihrem Vorsitzenden Ingo Fritz eine stilvolle Feier im Rosengarten inszeniert. Musikalisch wurde die Einweihung des Jungen mit der Ziehharmonika vom 1. Offenburger Akkordeonorchester unter der Leitung von Dirigent Peter Kounis, unterstützt. “Ein Stück Offenburg ist wieder zurückgekommen”, sagte Alex Müller, Betriebsleiter der Technischen Betriebe Offenburg (TBO). Thomas Bauknecht erinnerte an die Begeisterung der Bevölkerung, verbunden mit zahlreichen Leserbriefen, alles mit dem Ziel, unseren Heinerle” wieder in den Rosengarten zurückzubekommen. Er dankte allen Spendern für die spontane Bereitschaft und der Stadtverwaltung, wie auch den TBO für die Umsetzung. Sein Dank galt auch seinem Kollegen, dem Garten- und Landschaftsbauer Thomas Simon, für die unentgeltliche Fertigung des Sockels. Im Nachgang soll noch eine Informationstafel aufgestellt werden, wo die Geschichte des “Heinerle”, des Rosengartens und der Rosenfreunde erläutert wird.

Zur originalgetreuen Wiedergabe war für Künstler Huber das Fotomaterial aus den Archiven hilfreich, aber auch ein Bild des Zwillingsbruders der 105 mal 52 Zentimeter großen Figur, welches von einem Offenburger Bürger im sächsischen Klingenthal entdeckt wurde. Bildhauer Huber habe sehr viel Zeit mit dem Modellieren der Negativform verbracht, während der spätere Guss mit einem weißen Spezialbeton mehr ein technischer, wenn auch nicht ganz risikofreier Arbeitsschritt, darstellte. Das Original-Heinerle bestand aus Sandstein. Der Künstler bezeichnete bei der Enthüllung den einst verlorenen Offenburger Knaben “als ein Wesen, das in einer kindlichen Welt lebt und eine gelungene Erziehung ausstrahlt”.

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