Die Geschichte der Kernstadt
Um die Vergangenheit Offenburgs geht es bei den historischen Rundgängen der Bürgergemeinschaft Stadtmitte. Neben dem Austausch von Fakten und alten Fotos, werden auch Erinnerungen geteilt.
Offenburg (red/jr). Bereits ab 15.30 Uhr versammelten sich die ersten interessierten Bürger am Rossbrunnen in der Offenburger Hauptstraße, und das aus gutem Grund. Die Bürgergemeinschaft Offenburg Stadtmitte hatte auf 16 Uhr zu einem historischen Rundgang durch die Gerberstraße und Ritterstraße eingeladen, wie es in einer Pressemitteilung heißt.
Fakten und FotosNach der Begrüßung durch Anita Rost und Fabian Berl habe sich ein Zug von über 30 Personen unterschiedlichen Alters in Richtung Lange Straße in Bewegung gesetzt. Anita Rost habe im Vorfeld Unternehmen, Handwerker und Geschäfte in alten Adressbüchern und Zeitungen recherchiert. Diese Informationen seien durch historische Fotografien aus den letzten 100 Jahren ergänzt worden.
Ziel der Veranstaltung sei gewesen, mit Zeitzeugen aus der Vergangenheit ins Gespräch zu kommen und Einblicke in den Alltag früherer Zeiten zu erhalten. An vielen Stationen sei Halt gemacht worden, und Anita Rost habe den Teilnehmern erläutert, was sich in der Vergangenheit in den Häusern befand.
Unter den Teilnehmern seien auch alteingesessene Gerbersträßler wie Hilde Meier, vom gleichnamigen Schuhgeschäft in Hausnummer 17, gewesen. Sie habe Anekdoten über die Zeit erzählen können, als noch drei Bäckereien gleichzeitig in der Straße ihr „Brot“ verdienten. So wurden die Fakten mit lebendigen Erinnerungen ergänzt. Laut Pressemitteilung befanden sich in den beiden Straßen nicht nur traditionelle Geschäfte wie Friseure, Schneider und Schuhmacher, sondern auch ungewöhnliche Einrichtungen wie eine Puppenwerkstatt oder ein Fischhändler.
Einige der Fotografien, die der Bürgergemeinschaft vom Stadtarchiv zur Verfügung gestellt wurden, hätten Szenen gezeigt, welche die Teilnehmer vor Rätsel stellten. Die Veränderungen im Erscheinungsbild der Straßen seien teilweise so stark gewesen, dass man sie kaum wiedererkennen konnte. Vor der Errichtung des Parkplatzes an der Gerichtsstraße haben zum Beispiel Häuser mit Gärten gestanden, die fast einen dörflichen Charakter vermittelten.
Anregender AustauschÜber die Maler- und Bäckergasse führte der Rundgang in den Innenhof des Jugendbüros und Mehrgenerationenhauses, wo die Teilnehmer bei einem Umtrunk zusammengekommen seien. Melanie Frühe, Leiterin der Einrichtung, habe den Besuchern die Arbeit und Angebote erläutert. Einige der Teilnehmer hätten sogar Fotos aus ihrem Privatfundus dabeigehabt, die sie herumreichten. Dadurch entstanden laut Bürgergemeinschaft viele fesselnde Unterhaltungen. Weitere Rundgänge durch die Innenstadtstraßen seien geplant.
Quelle Offenburger Tageblatt:
Die Geschichte der Kernstadt (Download als PDF-Dokument 837KB)